Sigrid Brinkmann hat den neuen Band mit Erzählungen von Rasha Abbas Eine Zusammenfassung von allem, was war im Deutschlandfunk Kultur ausführlich vorgestellt.
Das Grauen wird Sprache: 21 Kurzgeschichten versammelt der Band „Eine Zusammenfassung von allem, was war“ der in Deutschland lebenden Syrerin Rasha Abbas. Sie fängt darin die furchterregende Wirklichkeit ihres verlassenen Geburtslandes ein.
„Was uns zerbricht, das rettet uns.“ Das ist der erste Satz im neuen Buch von Rasha Abbas. Innerlich spricht man zu dieser unerschütterlich klingenden Grundüberzeugung Hölderlins viel zitierte Verse „Wo aber Gefahr ist / wächst das Rettende auch“ aus der „Patmos“-Hymne mit und ist fast ein wenig konsterniert, dass die Autorin die Schwere der gerade formulierten Gewissheit nonchalant auflöst. Sie setzt ein ironisches „Amen“ nach, und das ist ein klarer Fingerzeig: Abbas will die schmerzhaften, traumatischen Offenbarungen ihrer fiktiven Figuren nicht nutzen, um über das Leben im Allgemeinen oder das Leben im Krieg zu dozieren.