Puneh Ansari
Hallo Everybody
Puneh Ansaris Texte sind Mitschriften eines lebens-, wesensfreundlichen Denkens, das sich von nichts korrumpieren lässt. Oft ist es komisch, immer ist es klug und zugewandt, trotz der Kaputtheit der Welt. Das zweite Buch der österreichischen Autorin.
9,99 € – 20,00 €
Shortlist Kurt-Tucholsky-Preis 2023
„Die Kurzessays erzählen von absolut sinnentleerten Social-Media-Debatten, Preppertum und Gemüseeinkochen, von kleinen Tieren wie Ameisen und Bienen und ihren surrealen Erlebnissen – meistens auf der Wiener Donausinsel –, drehen sich um die Sehnsucht
nach Normalität und um all die Grausamkeiten, die der Alltag so bereithält. Dabei beschreibt Ansari Ideen für eine lebenswerte Zukunft (,Eigentumswohnungspflicht für alle‘) und die Rebellion dagegen (Die Menschen würden sich gegen diese Bevormundung wehren, Slogan: ,Eigentum ist schlimm‘). Doch egal wie düster die Texte manchmal wirken – stets schimmert Liebe für die Menschen an sich durch, für ihre Lächerlich- und Bedürftigkeiten. Ein lustiges und tröstliches Buch.“
Anna Mayrhauser, Missy Magazine
„Eine tolle Gegenwartsdiagnose.“
Janika Gelinek, Berlins schönste Seiten-Podcast
„Das Buch sei all jenen empfohlen, die gern einmal Auszeit brauchen und lieber mal mit Bieny, einer Ameise namens Meisu oder einem Känguru abhängen wollen. Chapeau an @mkrtxt, für den Mut, so eine Tüte voller literarischer bunter Knaller zu verlegen.“
Katharina Peham
„Wie in ihrem Debüt Hoffnun‘ bricht Ansari regelmäßig mit dem Leistungsgedanken der Gegenwart, wie tröstlich!“
Sara Schausberger, Falter
„Auf den ersten Blick improvisiert, auf den zweiten Blick durchdacht und mit feinem Humor, der nie auf Kosten anderer geht und sogar Raum lässt für Hoffnung. … Hallo Everybody von Puneh Ansari ist Gebrauchsliteratur im besten Sinne. Die kurzen Essays reagieren klug und charmant auf die menschengemachte Technikhölle. Und möglicherweise bietet gerade die Literatur doch ein wenig Trost.“
Bettina Baltschev, Büchermarkt / Deutschlandfunk
„Uneingeschränktes Sprachgenie, go get it!“
Sophia Süßmilch
„Eine Gegensprache zum bürokratisch neoliberalen Stumpfsinn.“
Tillmann Severin, Fixpoetry
„Mit Puneh Ansari hat Wien (und die Welt) eine neue Autorin.“
Augustin, Ruth Weismann
Inhalt: Posts und Zeichnungen
Was Puneh Ansari schreibt, verfolgt eine eingeschworene Fangemeinde seit vielen Jahren auf Facebook. Ihr erstes Buch Hoffnun‘ wurde in Wien mit Erfolg auf die Theaterbühne gebracht. Ihr zweiter Titel Hallo Everybody handelt wieder von allem, etwa von Gott, der Aufforstung, dem Einlegen von Gemüse, Supermärkten, dem Kontrollieren von Wut, Politik-Interviews, dem Sonnenaufgang und verschiedenen Tieren beim Überleben in der Großstadt.
Lesungen
- 30. März 2023, Salzburg: 19:30 Uhr. WIRD SCHON PASSEN. Ein literarischer Abend mit Puneh Ansari und Una Steiner, veranstaltet von der Literaturzeitschrift erostepost im Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23/H.C. Artmann-Platz, 5020 Salzburg
- 18. April 2023, Wien: 20:45 Uhr. BALSAM FÜR DIE SEELE. Ein Abend mit Puneh Ansari Kabarett Niedermair, Lenaugasse 1a, 1080 Wien
- 23. Juni 2023, Wien: 19:00 Uhr. Grätzelzentrum Hufnagl, Gerasdorfer Straße 61, 1210 Wien
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Würd sich vielleicht sogar voll verkaufen, weil man neugierig wär, was kann denn das sein?
Dann sind alle enttäuscht, aber dann kommts nochmal raus und dann würds sich wieder verkaufen, vielleicht, weil man wär neugierig, was könnte das denn dieses Mal sein … Und so geht das weiter mit Konsum & Produktion, eine Reihe an von außen betrachtet immer sinnloser erscheinenden Special Editions von parfümierten Produkten, die kaum jemals besser schmecken als das Originalprodukt. Aber ich weiß schon, ich kann der Versuchung auch oft nicht widerstehen, überhaupt bei Essen … will ich immer kosten, :/ selbst wenn ich fast schon weiß, es wird nicht gut schmecken, es ist einfach der Forscherdrang, sagma, oder einfach der Überraschungsmoment und Sehen-was-hinterm-Vorhang-ist-Kick oder der Dopamin-Kick, vielleicht steht dahinter die Angst, alleine zu sein, und vor dem Tod, das sagen sie immer, dass das hinter allem Möglichen steht.
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Man kann ja angeblich gratis Humus von den Wiener Mistplätzen abholen, aber kann man Humus auch einfach, sagen wir 3 oder 5 Kilo, abholen für die Topfpflanzen zum Erde-neu-Aufmischen oder muss man einen Garten haben, und wenn ich hingeh und keinen Garten hab, fragen sie, warum ich Erde haben will, und werden streng und es wird so amtshandlungsmäßig, und sie schreiben sich alles auf und machen dann eine Razzia, für was ich den Humus denn brauch, ich mein, hoffentlich nicht, aber ich mein, wie ist das so, gehen Leute ganz normal echt zum Mistplatz Blumenerde holen oder isses auffällig und weird und man wirkt „verdächtig“ und überhaupt in der hitzigen Zeit. Sie sagen ja, die Leute sind auch anfälliger für Aggressivität, bei einer Hitzewelle zusätzlich, und kriegen alles in den falschen Hals, und wenn man an einem anderen Tag in einer anderen Welt irgendwo hingeht, mit eigentlich allem, dann würden sie einem Humus geben: „Alles kein Problem, das machma schon. Hast du ein Sackel mit? Na, dann schau, kriegst du auch ein Sackel, passt dieses Sackel?“ „Danke :)!“ „Gerne :).“
Wiedersehen, bis bald am Mistplatz.
Dann geben sie einem eine Visitenkarte mit und laden einen zu einem Konzert ein am Wochenende von der Mistplatzkapelle mit einer Grillerei und Tombola, mit einem Mistplatzchor, einem Mistballett, einem Kinderprogramm mit Mistquiz, einer Upcyclingstation, einer Schminkfee und Heliumluftballons, und alles ist ok,
aber ich mein, was soll schon am Mistplatz sein, bis auf dass sie sagen, sie haben keinen Humus halt und, lol, es ist ja nicht das Internet oder das Fernsehen. Die Leute wollen ja auch alle leben trotzdem.