Isobel Markus
Dating-Roman
Dating-Roman von Isobel Markus gibt Einblicke in die emotionalen Höhen und Tiefen des Datings, der Suche nach „dem Anderen“ und dem Ich, verrät aber auch alles über Phänomene wie Date-Stalking, Benching, Ghosting, Sneating, Haunting und Breadcrumbing in der Kluft zwischen Digitalität und realer Welt, die nicht bizarrer, aber auch nicht menschlicher sein könnte.
12,99 € – 25,00 €
Buch der Woche im Juli 2024, WDR 5
„Aus glitzernd komischen, dramaturgisch gut getimten Szenen, interessanten Informationen über die Verdauungsprodukte von Wombats und der richtigen Portion Beziehungsphilosophie hat Isobel Markus einen rasant unterhaltsamen Roman gebastelt, der ganz ohne die Klischees des Genres auskommt.“
Felix Müller, Berliner Morgenpost
„Diesen Roman muss man mit einem Augenzwinkern lesen, er eignet sich gut als Grundlage, um über eigene Dating-Erlebnisse zu sprechen. Und ich wette, die sind mindestens genauso witzig wie die Dates in diesem unterhaltsamen Roman.“
Küstenkopf, Instagram
„Der autofiktionale Stil des Buches fängt die Turbulenzen und Absurditäten der Suche nach Liebe im 21. Jahrhundert ein. Es geht um desillusionierende Begegnungen, digitale Hoffnungen und die ewige Frage nach dem Zufall in der Liebe. Die Charaktere offenbaren ihre Sehnsüchte und Neurosen, während sie versuchen, der Einsamkeit zu entkommen. Egal, ob sie Onlinedating-Erfahrung haben oder nicht – das Buch lohnt sich, wenn Sie sich für Menschen in der heutigen Zeit interessieren. Bitte kaufen!“
Nikola Laudien, ekz Bibliotheksservice
„Gestartet hatte sie mit Facebook-Posts für ihre Freundinnen über Dating-Erfahrungen. Das fand enormen Zuspruch, so dass der Roman folgte, in dem sie skurrile, seltsame, beunruhigende und lustige Geschichten erzählt. … Warum sollte mich das interessieren?
Weil hier Freundschaft gefeiert wird! Und diese Art der Liebe so wertvoll ist!
Die Dating-Stories sind ganz lustig, aber nicht wirklich hoffnungsvoll. Viel schöner sind die Begegnungen unter den Freund:innen, die alle unterschiedliche Struggles haben, füreinander da sind, miteinander sind. Und immer wieder das Leben feiern.“
Sohra Nadjibi, Palais Fluxx
„Ein so subtiles wie trickreiches Spiel mit den Dynamiken von Realität und Fiktion. Autofiktionale Literatur vom Feinsten, mit Witz, Herz und Verstand.“
Ulrich Noller, WDR5
„Im Dating-Roman erzählt die Autorin Isobel Markus von wahren Begebenheiten und verwebt sie mit fiktiven Elementen. Begonnen hatte sie erst mit Facebook-Einträgen über diese skurrile Welt mit eigenen Spielregeln, nun ist daraus ein Buch geworden.“
Deutschlandfunk Kultur / Lesart
„Höchst liebenswert, … unterhaltsam und in der Schilderung der liebeskranken Stadtneurotiker komisch wie Woody Allens Filme zu dessen besten Zeiten.“
Beate Tröger, der Freitag
„Trefflich pointiert dargelegte Düsternis der Balz-Apps und Blind Dates. Und es wird auch gevögelt, Eros sei’s gelobt.“
Erik Heier, tip Berlin
„Geschichten mit Suchtpotential – mit das Beste, was ich seit langem gelesen habe.“
Ulrich Noller
„Hach!“
Amelie Fried
„Das ist witzig, unterhaltsam und könnte sofort verfilmt werden.“
Björn Kuhligk
„In der Gegenwartsliteratur auf Deutsch ist Isobel Markus die Göttin der kleinen Dinge. Und ab jetzt auch noch die der Dating-Prosa.“
Michael Ebmeyer
„Das ist so schön geschrieben, dass es auch wahr sein muss, Literaturtheorie hin oder her.“
Elke Schmitter
(in einem Facebook-Kommentar)
Inhalt: Online-Dating, Freundinnen
Zwei Freundinnen begeben sich gemeinsam in die Welt des Online-Datings. Sie sind Mitte 40, die Kinder aus dem Haus, der letzte Herzschmerz ist Jahre her und sie suchen: Isi nach jemandem, der „einfach passt“, während Wiebke dem Credo „Let’s have fun tonight and get serious tomorrow“ folgt. Sie swipen, schreiben und treffen sich innerhalb von sieben Tagen mit sieben Personen, erleben aber erst dann die schönsten Dating-Geschichten, als sie sich vornehmen, sie nicht mehr zu suchen.
Lustig, traurig, ernüchternd, nachdenklich, absurd und turbulent erzählt der autofiktionale Roman von der Suche nach Liebe im 21. Jahrhundert, von desillusionierenden Begegnungen und digitalen Hoffnungsräumen. Von der An- und der Abwesenheit des Zufalls, von Fremde, Nähe und der Ewigkeit des Moments. Lebensentwürfe, Sehnsüchte, Neurosen, Obsessionen, Projektionen prallen aufeinander und immer wieder blitzt die Hoffnung auf. Er zeigt Menschen, die sich mit Hilfe von künstlicher Intelligenz auf der Flucht vor Einsamkeit befinden und sich während der Suche nach Zugehörigkeit offenbaren. Menschen, die versuchen, der Vereinzelung zu entkommen, sich an den Moment zurückwünschen, an dem sie sich zum letzten Mal wie sie selbst gefühlt haben. Menschen, die vertrauen, enttäuscht werden, Vertrauen missbrauchen und vielleicht irgendwann etwas von dem finden, was sie suchen – oder gerade nicht suchen. Happy End? Vielleicht!
Premiere
- 13. Juni 2024, 19 Uhr, Berlin: Isobel Markus & Dating-Roman, Literaturforum im Brecht-Haus, danach Empfang
Lesungen
- 29. November 2024, 18.30 Uhr, Berlin. Die Berliner Salonage bei der Hafenrevue im Literarischen Colloquium Berlin in nur 15 Minuten
- 9. Dezember 2024, Potsdam: „Lecker Lesen“ im Café Kellermann. Lesung mit Isobel Markus aus Dating-Roman; Rudolf-Breitscheid-Straße 32, 14482 Potsdam
- 19. Dezember 2024, Berlin: Speeddating und Lesung aus Dating-Roman. Buchhändlerkeller, Alt-Lietzow 12, Hofgebäude, 10587 Berlin-Charlottenburg
- 9. Januar 2025, 19.30 Uhr, Berlin. Lesesalon Metropol. Lesung mit Isobel Markus im Metropol, Nollendorfplatz 5, 10777 Berlin, Tickets hier.
- 11. Januar 2025. 20 Uhr, Berlin, Kantinenlesen – Das Gipfeltreffen der Berliner Lesebühnen. ALTE KANTINE, Knaackstr. 97, 10435 Berlin.
- 18. Januar 2025, Berlin. Die 8. Lesenacht an der M8; Golferia Berlin, Wittenberger Str 50, 12689 Berlin. Isobel Markus liest aus dem Dating-Roman
- 19. Januar 2025, Dresden, Sax Royal, 20 Uhr
- 27. April 2025, 16 Uhr, Literatur Quickie Live, Lesung u.a. mit Isabel Bogdan, Frank Schliedermann und Isobel Markus. Ort: „TENGG IM TAFELSPITZ“, Himmelsstr. 5a in 22299 Hamburg-Winterhude
Ich sitze in einer Pizzeria in Wilmersdorf und warte auf mein Online-Date, das auf die Toilette verschwunden ist. Allerdings schon vor etwa einer Viertelstunde. Langsam mache ich mir Sorgen. Ich habe mittlerweile mein Glas Wein ausgetrunken, alle meine Nachrichten gecheckt und eine berufliche Mail beantwortet. Ich habe Wiebke, Julia und Vala in unsere während Corona gegründete Chatgruppe Frauen-ohne-Geschmack, die auch Armin und seinen Freund Donnie miteinschließt, geschrieben, dass der Typ schon echt schräg, aber immerhin ganz nett sei, und ein lachendes Emoji von Wiebke und jeweils ein Herz von Vala und Julia zurückbekommen. Ich setze hinzu, dass ich mir mittlerweile allerdings Gedanken mache, wo er bleibt, weil er nicht mehr von der Toilette zurückkommt und ich mich frage, ob das eine Form des Ghostings sein könnte?
Von Julia kommt ein Fragezeichen und Wiebke schickt einen tränenlachenden Emoji und schreibt dazu: „Der hat entweder die Hosen voll oder er hat sich verlaufen. Bleib einfach cool.“
Ich lächle also cool und sehe, dass sich der Ober davon angesprochen fühlt.
„Noch ein Glas Wein?“, fragt er und ich nicke: „Aber nur ein halbes, bitte.“
Er grinst wieder. Ein bisschen verständnisvoll diesmal. Vorhin war das Grinsen eher ironisch, wie ich fand. Ich glaube, er verstand direkt, als wir durch die Tür kamen, was wir sind. Ein total unpassendes Online-Dating-Match. Sofort für alle ersichtlich.
„Online-Dating ist wie Ananas aus der Dose“, meinte ich an dem Abend mit Wiebke, als die ganze Geschichte ihren Lauf nahm. „Es erinnert schon irgendwie an Ananas, aber ohne das Saftige und Sinnliche der Frucht und die natürliche Struktur. Das Geräusch beim Aufreißen einer Dosenananas ist kalt, blechern und mechanisch. Alles ist praktisch und zielgerichtet, weil mundstückgerecht aufbereitet und daher schnell zu konsumieren, aber insgesamt etwas seelenlos. Dazu gleicht eine Dose der anderen. Zumindest von außen, oder nicht?“
Wiebke hatte bloß ungeduldig gesagt: „Völlig egal jetzt. Lade endlich ein Foto in die App.“ Und das habe ich dann gemacht.