8. Februar 2022: Gesammelte Rezensionen zur Inszenierung von Rasha Abbas EINE ZUSAMMENFASSUNG im Maxim Gorki Theater, Berlin

Am 5. Februar feierte die Inszenierung der Erzählungen von Rasha Abbas EINE ZUSAMMENFASSUNG VON ALLEM; WAS WAR, als Hardcover in der Übersetzung von Sandra Hetzl erschienen bei mikrotext, in der Regie von Sebastian Nübling eine furiose Premiere mit SchauspielerInnen des Exil Ensembles im Maxim Gorki Theater in Berlin.

REZENSIONEN (Auszüge)

Als grelle Schlaglichter mit Ausrufezeichen präsentieren Nübling & Ensemble Abbas‘ sprunghafte Prosa, die von der Macht der Phantasie, von Gewalt und Traumata, Überlebenswillen und Schuldgefühlen kündet. In Schwarzlicht, wabernden Nebel und wummernde Clubbeats getaucht sind die vergleichsweise ausführlich aufgegriffenen Episoden um die Figur Samt. Elena Philipp, nachtkritik

Zusammenfassen lässt sich dieser 75 Minuten kurze Abend im Container, der kleineren Spielstätte des Gorki Theaters, nur schwer. Im Lockdown stieß Kenda Hmeidan, die über das Exil Ensemble ans Gorki kam, auf die Erzählungen ihrer syrischen Landsfrau Rasha Abbas, die mittlerweile ebenfalls in Berlin lebt. Obwohl sich der Schmerz des Bürgerkriegs und das Gefühl der Entwurzelung beim Neuanfang in der Fremde durch die Kurzgeschichten ziehen, ist der Ton der Miniaturen oft eher komisch als tragisch. Konrad Kögler, Das Kulturblog

Unter performativen Gesichtspunkten erlebt man einen Höchstenergie-Abend: Immer wieder bewegt sich das Ensemble zu harten Technobeats übers Szenario, stemmt sich aufs Stichwort „Überleben“ gegen imaginäre Fliehkräfte oder nähert sich zögerlich einem penetrant klingelnden Telefon, durch dessen Hörer die Fragmente einer Geschichte ertönen. Christine Wahl, Tagesspiegel

Die alttestamentarisch und symbolistisch geprägten, poetischen Erzählungen von Rasha Abbas über Leid, Vertreibung, Zerstörung und Tod an einem ungenannten Ort des Grauens sind auf acht Leitmotive eingedampft. Die selbst aus Syrien geflohenen SpielerInnen, drei davon früner im Exil-Ensemble des Gorki, nähern sich kraftvoll den surrealen Meditationen über den blauen Helm, den ägyptischen Knast, über Verwüstung und die nützliche Erfahrung, Kinder zu verstoßen. Ute Büsing, Inforadio / rbb

Im Gorki-Container rasen am Sonnabend die vier jungen Spieler Lujain Mustafa, Karim Daoud, Kenda und Kinan Hmeidan, die vor fünf Jahren das Exil-Ensemble mit begründeten, geradezu atemlos durch die Kurzgeschichten der syrischen Autorin Rasha Abbas. Laute Beats schlagen einen Herzschlag dazu und dunkel lila ausgeleuchtete Nebelschwaden geben den sich austanzenden Figuren ein Flair von allegorischer Weite und Einsamkeit. Doris Meierheinrich, Berliner Zeitung

Kurzgeschichten der Autorin Rasha Abbas wurden am Berliner Gorki Theater auf die Bühne gebracht. Dabei ist Abend übers Überleben entstanden. Katrin Bettina Müller, taz