Aboud Saeed erzählt in einem Interview mit Sandra Hetzl, das bei Fluter erschienen ist, von seinem vergangenen Jahr in Syrien. Und kommt später auf seine ersten Eindrücke in Deutschland zu sprechen. Das gesamte Interview findet sich oben verlinkt.
fluter.de: Hallo Aboud. Wie war das letzte Jahr in Syrien für dich?
Aboud Saeed: Es war eines der schönsten Jahre meines Lebens.Echt? Mitten im Krieg?
Es war das erste Jahr, in dem ich das Gefühl hatte, frei zu leben. Trotz des allgegenwärtigen Todes, trotz all der Zerstörung, der Sorgen, trotz der ganzen Angst. Das Gefühl von Freiheit überragte all diese Dinge. Ich lief durch die Straßen von Manbidsch und sah Maler, die die Mauern der Stadt mit Wandmalereien verzierten, Kinder, die Lieder über Freiheit sangen. Ich sah Islamisten-Demos, Straßensperren von der Freien Syrischen Armee, ich hörte Revolutionslieder in den öffentlichen Bussen. Es war eine nie gesehene Freiheit. Die Stadt lebt in einer Art Revolutionsfieber. Ich genoss es und hatte gleichzeitig Angst. Genuss mit Angst vermischt ergibt ein tolles Gefühl.