Ruth Herzberg schaut zurück auf Berlin-Marzahn in den Neunzigern – mit brutalen Spielkameraden, militärischer Strenge in der Schule, flackernden Hakenkreuzen und Urinpfützen auf den Balkonen. Heute schreibt sie Bücher über toxische Beziehungen.
Caro Korneli hat für diese Folge von „Plus Eins“ die Autorin Ruth Herzberg als Lieblingsgästin eingeladen: Die Geschichte der beiden ist eine des gegenseitigen Verpassens. Denn selbst beim ersten richtigen Treffen geht Ruth, kaum angekommen, schon wieder verloren: auf der Mission, ein Bier zu besorgen.
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Dabei haben Caro Korneli und Ruth Herzberg viele Gemeinsamkeiten: die gewalttätigen Auseinandersetzungen mit anderen Kindern in Berlin-Marzahn der Nachwendezeit zum Beispiel, Erfahrungen, die im krassen Gegensatz zur fröhlichen Hippie-Kinderwelt ihrer DDR-Künstlerelternhäuser standen. Beide rauchten außerdem heimlich Zigaretten in Verstecken, die nur die besondere Architektur der Marzahner Wohnungskomplexe möglich machte, beide fanden dann schließlich ihren ganz eigenen Weg. Sie sind sich sicher: Wären sie sich früher begegnet, wären sie dicke Freundinnen geworden.