Irène Bluche hat auf radio3 Die Bibliothek meines Vaters des isländischen Autors, Vogelretters, Verlegers und Musikers Ragnar Helgi Ólafsson besprochen: Das Buch, das er selbst „Requiem“ nennt, ist für sie „ein melancholischer, liebevoller und zugleich humorvoller Totengesang. Er meint damit nicht nur das Medium Buch an sich, sondern auch besondere Bücher, die heutzutage kaum ein Mensch mehr schreiben oder lesen wollen würde, die er aber zu seinen Lieblingen zählt: isländische Sammelbände, in denen von Dorfbewohnern zusammengetragene Erzählungen aus ihrem Alltag, übernatürliche Geschichten und profane Verwaltungs- und Gerichtstermine festgehalten wurden.“
Sie zitiert viele Zitate aus den isländischen Werken, die der Autor auf- und zuschlägt, um die 4.000 Exemplare reiche Bibliothek seines verstorbenen Vaters aufzulösen.
Ragnar Helgi Ólafsson bietet mit Die Bibliothek meines Vaters nicht nur denjenigen, die gerade den Nachlass eines geliebten Menschen auflösen müssen, eine Stütze bei dieser schwierigen und herzzerreißenden Aufgabe. Er öffnet auch die Augen für die Herrlichkeit der Literatur mit ihren zahllosen mal absurden, mal großartigen Facetten. Und er erteilt denjenigen die Absolution, die trotz aller Widrigkeiten einfach nicht aufhören können, Bücher zu lieben.