Einen Rundumschlag zur Umwälzung des Buchhandels durch die Digitalisierung macht Bernd Rebhandl für die österreichische Tageszeitung „Der Standard“. Als Aufhänger nimmt er Sarah Khans „Der Horrorpilz“, dessen ironischen Unterton zu den Veränderungen der Buchbranche er sehr genau erkannt hat:
Die Berliner Schriftstellerin Sarah Khan hat kürzlich etwas getan, was sonst nur Popstars tun: Sie hat eine Single veröffentlicht. Sie trägt den Titel Der Horrorpilz, ist 45 Seiten lang und handelt von einer Bedrohung gigantischen Ausmaßes, die auf die Buchbestände dieser Welt zukommt. Der Horrorpilz ist eine Genre-Erzählung, die von einer ziemlich großen, ironischen Geste geprägt ist.
Denn Sarah Khan macht sich hier in kaum verschlüsselter Form darüber lustig, dass dem Erfolgsmedium Buch (Papier, Text, Einband) gerade der Garaus gemacht wird. Der Pilz, das wäre wahlweise Google (wo man in großem Stil weiterhin Bücher digitalisiert) oder Amazon (das sich gerade zu einem großen Downloadportal umbaut) oder iTunes oder was immer sonst sich an die Stelle der etablierten Strukturen setzt, die bisher die Buchbranche bestimmt haben.
Warum nur, wird aber mikrotext in diesem Essay in Anführungsstriche gesetzt? Und ist es vielleicht gar ein anderer Verlag? Der „mikrotexte“-Verlag? Mmh.