„Das hybride Lesen wird mehr und mehr zum Trend“, so lautet die Überschrift eines umfassenden Artikels von Patrícia Viegas in der wichtigen portugisischen Tageszeitung, die mittlerweile ihr gesamtes Geschäft und alle Inhalte ins Digitale übertragen hat, über Trends und Themen der Frankfurter Buchmesse 2018. Nikola Richter, Verlegerin von mikrotext, kommt zu Wort und wir haben mit Hilfe von Google Translate (plus Bearbeitung) einige ihrer O-Töne rückübersetzt. Vor allem ging es um das „hybride Lesen“ und das „agile Verlegen“ als „Hybrid-Publisher“.
„Hybrides Lesen, also sowohl digital, als auch auf Papier, wird mehr und mehr zum Trend. Genauso wie die Art des Publizierens, des Editierens auch immer hybrider wird.“
„Lesen hat nicht immer im Buch stattgefunden. Auch auf dem Papyrus etwa. Wir denken, dass die einzige Möglichkeit, Lesen als Kulturgut zu retten, darin besteht, auf gedrucktem Papier zu lesen. Warum? Es muss nicht so sein. Die Dinge bewegen sich. Und sie bewegen sich auf den Bildschirm. Wir haben unsere Lesegewohnheiten geändert. Lesen wurde episodischer.“
„Wir können mittlerweile fast in Echtzeit experimentieren. Wir sollten versuchen, nicht statisch zu sein. Manchmal braucht es natürlich viel Zeit, um Nutzungsrechte zu erwerben, Übersetzungen zu machen und Cover zu gestalten. Und die Zeit vergeht schnell. Wenn wir aber die Leser nicht verlieren wollen, müssen wir über andere, agilere Handlungsweisen nachdenken „, erklärt die ehemalige Redakteurin, die jahrelang für eine deutsche Fachzeitschrift gearbeitet hat.
mikrotext war dieses Jahr zum ersten Mal – physisch – auf der Frankfurter Messe. In der Vergangenheit war Richter bereits auf der Messe, aber ihr Verlag hatte keinen Stand. „Ich baute meine Infrastruktur von Grund auf neu, ich musste viele Dinge improvisieren, ohne Stand, ich kam hierher, ich ging herum, ich zeigte den Menschen meine Titel auf meinem Smartphone. Ich hatte keinen Stand, war aber präsent. Jetzt habe ich einen Stand, aber ich kann mich nicht von der Stelle bewegen.“