Thomas Völkner hat für das Hamburger Lokalradio den Roman Null Komma Irgendwas sehr ausführlich vorgestellt und lobt sowohl die „tollen Formulierungen“ als auch die gesamteuropäische Auseinandersetzung mit einem prekären Arbeitsmarkt. Er weist auch mehrfahr in seiner Rezension darauf hin, dass der Roman, trotz aller deprimierender Erkenntnisse, auch Auswege aufzeigt.
Es platzen einige Seifenblasen in diesem Roman, der unsere Gegenwart in so schonungslosem Licht ausleuchtet. Umso aufmerksamer sollte man jene Stellen registrieren, in denen mögliche Strategien zum Weiterleben in unsicheren Zeiten zumindest angedeutet werden: Wenn Cristina spürt, dass die Boshaftigkeit ihrer Chefin an ihr abtropft, wenn sie beim Besuch eines Musikfestivals für kurze Zeit die Lebensumstände beiseite schiebt, wenn sie sich sagt, dass ihre langjährige Fernbeziehung Mihai vielleicht doch nicht der oberflächliche, grobe Klotz ist, den er immer abgibt. Die wenigsten dieser positiven Ansätze halten lange an – so viel sei verraten. Aber sie liefern ein kleines Gegengewicht, das die Protagonistin und mit ihr eine ganze Generation nötig haben.