Puneh Ansari

Hoffnun'

Texte

Ein radikales, ein poetisches, ein wütendes, ein intimes Buch. Die besten Texte und Facebook Posts der Wiener Autorin Puneh Ansari in ihrer eigenen Schreibweise. Es geht um Zukunft und Weltuntergang, Pinguine und Windows. Eigentlich um alles.

Mit 11 Zeichnungen der Autorin

7,99 14,99 

7,99  E-Book

etwa 250 Seiten auf dem Smartphone

ISBN 978-3-944543-49-9
14,99  Taschenbuch

168 Seiten, 3. Auflage

ISBN 978-3-944543-48-2
E-Book

etwa 250 Seiten auf dem Smartphone

Taschenbuch

168 Seiten, 3. Auflage

19. Februar 2017

Produktsicherheit

Shortlist Kurt-Tucholsky-Preis 2023

„I love Hoffnun‘ so much.“
Genia Blum

„Doll hingegen ist dieses Buch. Eine Empfehlung, auch für die facebooklosen Zivilisationsmüden.“
Titanic

„Eine Gegensprache zum bürokratisch neoliberalen Stumpfsinn. Und dazu passt am Ende auch der Titel: Hoffnun‘.“
Tillmann Severin, Fixpoetry

„Atemlos apokalyptisches Werk.“
3Sat/Kulturzeit, Rebecca Ramlow

„Mit Puneh Ansari hat Wien (und die Welt) eine neue Autorin.“
Augustin, Ruth Weismann

„Die scheinbar hingeschmissenen Fetzen sind sorgfältig poliert, gleich wohlgesetzten Rap-Lyrics.“
taz, Nina Apin

„Latente Apokalyptik wird in ihren Postings handgreiflich. Fantastischer Realismus? Semieskapismus? Puneh Ansaris Texte sind zugleich höchst zerbrechlich und unzerstörbar solide.“
FM4, Lukas Tagwerker

„Zu ihren subtil witzigen Texten gehört das Durchprobieren von Genrebezeichnungen für nachts auf dem staatlichen Kultursender anzutreffende elektronische Musik. Zum Niederknien lustig ist ihr reich ausgeschmücktes Szenario von Fifty Shades of Grey In einer unverkrampfteren Welt. … Eher unfad!“
Petra Nachbaur, Literaturhaus Wien

„Philosophisch-essayistisches Tagebuch und Dichtung in einem. Aber das klingt schon zu geschwollen und zu klassisch, angesichts der Vereinigung wienerisch gefärbter Alltagssprache und verschiedenen Sorten Jargon.“
Dorothee Frank, Kulturjournal/Ö1

Inhalt: Texte und Facebook Posts

Puneh Ansari ist die Texterin der Zivilisationsmüdigkeit. Sie dreht in ihren poetischen Kurzessays, die zuerst als Posts auf Facebook erschienen sind, apokalyptische Pirouetten. Alltägliche Beobachtungen kippen ins Existenzielle, Melancholie trifft auf komische Sprachspiele. Da ist die Wut über den Konsumkapitalismus, da ist die Depression über das not so very enhanced, unfertige Ich, die Enttäuschung über den leergefegten Jobmarkt mit „Berufen“, der Computer ist heißgelaufen. … Ansari schreibt mit einer jugendlichen Anti-Haltung und einem Rest an Sehnsucht nach einer reparierten, heilen Welt. Oder ist die Natur nur noch ein absurdes Gegenüber?

2022 inszenierte Fanny Brunner das Buch für das Kosmos Theater, Wien.

ich hab geträumt ich war in afrika irgendwo an der westküste am meer wo niemand ist und hab meinen laptop auf die schroffen felsen gestellt bei der einstiegsstelle und bin schwimmen gangen und als ich wieder am platz war hab ich gesehen dass die ur oarge atlantikbrandung gekommen war und mein laptop voller wasser und hab ihn umgedreht und das wasser rausgeschüttelt wie aus einem wasserfall die klippen hinab und abgetrockne/n versucht es war noch nicht alles verloren das trackpad ist noch gegangen
dann hab ich ein motel gesucht mit einer rezeption und einer taxistation und mich etwas deppat gefühlt

facebook ist das kommunending vom 21.
alle liken alles von allen und sharen alles mit allen als gäbe es keine virusse & kein aids u
dann wundern sie sich, dass die geschlächtskrankheit SIE trifft, ihr eigen fleisch & blut, ihr liebstes hab & gut, ihr macbook3000
dann kommen sie plötzlich drauf, dass sie zu wenig zeit mit ihrer familie verbracht haben
und werden existenziell

ich suche schon wieder, noch immer eine arbeit, vielleicht braucht ja irgendwer was von mir
ich könnte flyer in lokale bringen zb???
!!!
ihr seids ja alle künstler und sowas zeugs, ihr druckts dauernd flyer (warum auch immer: zum filtermachen im club oder für die küche zum kühlschrankdekorieren unter die magnetfische)
 ich bring euren shit in umlauf!sonst habt ihr ja keine zeit mehr für ihn
ich kann euch klavierunterricht geben, glockenspielunterricht. ich kann leute alphabetisieren. leider buchtet sich der staat halt alle diese massen an potenziellen verdienstmöglichkeiten für sich ein und schaut dann blöd, wenn man dasteht 
ich kann euch aufwändige bunte torten machen (ernsthaft!!!!), eine dauert 1 arbeitstag und kostet somit 100 euru
„smile“-emoticon
„like“-emoticon
ich kann auf eure nervtötenden kinder aufpassen (!!!!)
für das doppelte kann ich euren großeltern ihre ganzen sachen nachtragen, die sie ständig überall vergessen. ihnen aufsperren, wenn sie sich aussperren 10x am Tag, in dieser einsamen zeit, der alternden vereinzelung.
vielleicht sollte ich was richtiges machen, was was einbringt
drogenhandel, menschenhandel, waffenhandel

Auszug lesen

Die Autorin

Puneh Ansari, geboren 1983 in Wien, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Sie wohnt als Autorin und Künstlerin in Wien. Bei mikrotext erschienen bisher ihre Bücher Hoffnun‘ und Hallo Everybody.

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