Patras Bwansi, Lydia Ziemke
Mein Name ist Bino Byansi Byakuleka
Doppel-Essay
Dieser Doppel-Essay wird unser Denken zu Migranten und Migrantinnen völlig umkrempeln: über die Asylerfahrung von Patras Bwansi, einem der bekanntesten Aktivisten für die Rechte von Flüchtlingen, und über die Paradoxien des Helfens von Lydia Ziemke.
1,99 €
„Autobiographisch angelegte Short Cuts.“
Simone Schlosser, WDR5
„Zudem reflektiert Lydia Ziemke in ihrem sehr guten kritischen Aufsatz über die ‚Paradoxien des Helfens’ den eigenen Versuch, einem jungen Marokkaner den Weg in den deutschen Alltag zu bahnen. Sie erfährt dabei ‚lebensecht’, was Hannah Arendt 1943 im Essay ‚We Refugees’ postuliert hat, nämlich dass ‚Nächstenliebe erst dann wirksam werden kann, wenn den Flüchtlingen staatliche Gerechtigkeit widerfahren ist’.“
Elke Heinemann, FAZ
„Wir müssen lernen, die Klischees hinter dem Begriff Asylbewerber zu sehen. Das Büchlein ist dafür ein guter Anfang.“
Susanne Memarnia, taz
„Mir war beim Lesen, als würde ich ewig in einem Transitraum festgehalten werden, zumal die Worte in Bwansis Essay die Kraft haben, wie Schlaglichter Gefühlszustände zu beleuchten, die ich, mit Ausweisen und Karten bestückt, sonst nicht habe.“
Tania Folaji, Elektro vs print
„Die beiden Texte sollen unser Denken über das Thema völlig umkrempeln, heißt es in der Verlagsankündigung und, das trifft bei so vollmundigen Ankündigungen selten ein, es stimmt.“
Kevin Junk, Fixpoetry
„Wer in der Flüchtlingsdebatte mitreden will, sollte das gelesen haben.“
Kerstin Scheuers Blog auf Twitter
Inhalt: Asyl in Deutschland
Könnten Sie sich vorstellen, ein Flüchtling zu sein und wie ein Krimineller behandelt zu werden? Nicht wie ein Mensch? Wie würden Sie gerne willkommen geheißen werden? Mit Patras Bwansi können Sie diese Erfahrung nacherleben. Er beschreibt sein Aufwachsen in Uganda mit Schulschlägen, die ständige bürokratische Überwachung in den deutschen Aufenthaltslagern, aber auch den Ausbruch in einen Protest hinein, der menschenfreundliche Rechte fordert.
Dass diese nur mit einem politischen und gesellschaftlichen Umdenken kommen werden, zeigt Lydia Ziemke in ihrem Text, der von ihrer künstlerischen Arbeit mit Flüchtlingen inspiriert ist.
Patras Bwansis Manifest We are born free, kann man hier kostenlos als PDF herunterladen.
Ich hatte nicht erwartet, dass sie zu allererst meine Fingerabdrücke nehmen würden, ein komischer Auftakt. Die Türen gingen erst um halb zwei Uhr auf, und nach der Abgabe der Fingerabdrücke stellten sie mir nur ein paar schnelle Fragen, nach meinen Namen, wo ich herkam und warum ich da war.
Ich wollte gar nicht so viel reden, ich war sehr, sehr müde.
Ich zeigte ihnen nur meine Tasche und sagte: „Alles, was ich bin und was ich habe, ist hier.“ Ich musste ein Formular ausfüllen und auf weitere Fragen warten.
Nach einer Stunde gaben sie mir 25 Fragen, und endlich dachte ich, das war es jetzt, jetzt würden sie mir Asyl geben. Aber weit gefehlt. Das war nur die Einleitung für die deutsche Bürokratie! Diese Leute in der Turmstraße sahen sehr müde davon aus, Leute zu begrüßen. Sie sahen generell der Leute überdrüssig aus, die da voller Hoffnung vor ihnen standen.
Ihre Augen und Körper drückten es aus: „Ihr Schwarzen, warum kommt ihr hierher? Wir haben so viele andere, die wir betreuen müssen, geht woanders hin!“ Sie machten ganz offenbar eine Unterscheidung zwischen mir und denen, die auf ihren Zetteln als „berechtigt“ eingeteilt waren. Die Hierarchie von Flüchtlingen war auch eine Überraschung für mich.