Arunika Senarath
Diese eine Nacht
Roman
Liebe auf den ersten Blick: Amina und Sten laufen sich in Dresden über den Weg. Nach einem romantischen Dinner in einem Hinterzimmer der Semperoper sehen sie sich öfter. Aber etwas steht zwischen ihnen. Nicht nur Aminas Vergangenheit, sondern auch Stens Rassismus.
3,99 € – 16,99 €
„Liebe in Zeiten von Pegida … Arunika Senarath belegt mit Diese eine Nacht, dass sie verflixt gut schreiben kann. Anschaulich, atmosphärisch dicht.”
– Neue Rottweiler Zeitung
„Dresden-Roman.”
– Peter Thomeyer, BILD Dresden
„Berückende Gegenwärtigkeit. Eine wunderschöne Konstellation von Menschen, Liebe und Leidenschaft in Sachsen.”
– Tania Folaji, Elektro vs. Print
„Interessantes und kurzweiliges Leseerlebnis.”
– Mrs Fraser, Lovelybooks
Inhalt: Liebesroman in Dresden
Vor der Kulisse von Dresdens Elb-Barock verliebt sich die hübsche Amina in Sten mit den eisblauen Augen. Doch passen sie wirklich zusammen? Denn er gehört einer rassistischen Bewegung an, und sie hasst Vorurteile. Außerdem trägt sie ein schweres Paket einer schlimmen Partynacht während ihrer Schulzeit mit sich herum, in das er irgendwie verwickelt zu sein scheint.
Die junge Autorin Arunika Senarath entwirft in ihrem Debütroman ein zeitgenössisches Personal junger Menschen, das zwischen Neustadt und Frauenkirche studiert, liebt, streitet, feiert. Und das vom politischen Ruck nach rechts nicht unberührt bleibt.
Lesungen
Dresden, 19. April, 18.30 Uhr im Neuen Rathaus Dresden. Weitere Informationen hier.
Berlin, 22. April, 14-16 Uhr, mikrotext-Verlagsräume, Colonia Nova, #verlagebesuchen, Anmeldung hier.
Rottweil, 30. Mai, Nell-Breuning Schule und im Rahmen der Schreibspuren-Preisverleihung im Festsaal der Gymnasien in Rottweil (2 Veranstaltungen)
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Wer genauso denkt, ist aufgefordert, sich uns anzuschließen, wer gegen uns, und somit gegen die Wahrheit und gegen ein freies Deutschland ankämpft, wird das Echo auf bittere Weise zu spüren bekommen.
Für unser Land!
Ante Noctem
Das zerknüllte Papier sollte wohl eine Art Flugblatt darstellen. Amina war verwirrt. Was sollten diese seltsamen Vorwürfe und diese Androhung bedeuten? Und was hatte Sten damit zu tun?
Amina verabschiedete sich von Franzi, die sie schließlich wild mit Nicolai knutschend vorgefunden hatte, schnappte sich ihren Parka und verließ die Party. Die kalte, frische Luft tat gut. Auf den Straßen war kein Mensch mehr, obwohl es noch nicht allzu spät war.
Als sie die Straßenbahnhaltestelle erreichte, musste sie verärgert feststellen, dass ihre Bahn ausfiel. Die Anzeigetafel eröffnete ihr dies in einem aggressiv-leuchtenden Satz, der am unteren Rand des Bildschirms eingeblendet wurde. „Das kann doch nicht wahr sein!“, fluchte Amina leise. Aber es half alles nicht, sie würde laufen müssen. Wenn sie sich beeilte, wäre sie in etwas mehr als einer halben Stunde zu Hause.
Also ging sie schnellen Schrittes los, schaute sich nicht um. Sie konnte nicht leugnen, dass ihr etwas unheimlich zumute war. Es war mitten in der Nacht und sie war alleine. Böse Erinnerungen kamen hoch, die sie sofort zu ersticken versuchte. „Es ist alles gut, hier ist keine Menschenseele, du bist gleich daheim“, sagte sie sich im Stillen. Entfernte Männerstimmen. Eine Tür fiel ins Schloss. Panik. Sie ging noch ein bisschen schneller. Vor ihrem inneren Auge erschienen Szenen aus jener einen Nacht, die alles verändert hatte. Eine Gruppe Jungs um sie herum, Gelächter, Alkohol. Zu viel Alkohol.
Ihr Herz begann bei dieser Erinnerung zu rasen, sie musste sich darauf konzentrieren, mit ihren Gedanken nicht abzuschweifen.
Dann hörte sie Schritte hinter sich. Sie wäre am liebsten losgerannt, hielt sich aber zurück und beschleunigte nur ihr Tempo. Die Schritte hinter ihr wurden ebenfalls schneller. „Bitte lass das alles nicht nochmal passieren!“, dachte Amina hektisch atmend.
„Mina!“ Rief es hinter ihr. Die Panik erreichte ihren Höhepunkt, zerschellte dann aber. Es war Alex.
„Hey, was machst du denn hier?“, fragte sie.
„Ich war in der Nähe und habe dich von der Haltestelle losgehen sehen. Du solltest nachts nicht alleine rumlaufen, das kann gefährlich sein.“ Alex lallte leicht, was Amina nun auffiel. Er kam auf sie zu, sah sie seltsam an.
„Du bist ja ganz schön betrunken“, meinte Amina zaghaft. Das unwohle Gefühl stieg erneut an. Es war nur ihr Kumpel Alex, doch sie kannte ihn so nicht, hatte ihn noch nie betrunken erlebt. Er schien mutiger und lockerer zu sein in dieser Verfassung.
„Komm, ich bring dich heim“, sagte er, während er ihr nun unangenehm nahe kam. „Schon gut, Alex, ich komm alleine klar. Deine Bahn fährt ja noch, die müsste in ein paar Minuten kommen. Geh ruhig zurück zur Haltestelle, wir sehen uns Montag in der Uni.“ Sie wandte sich bereits ab, als Alex sie am Arm packte.
„Amina, bleib hier, ich bringe dich nach Hause!“, sagte er erneut in einem bedrohlichen Tonfall und zog sie zu sich.
„Lass mich los!“, schrie Amina, riss sich blitzschnell von ihm und rannte.
[…]