Alan Mills
Eine Subkultur der Träume
Auf Twitter
Literarische Tweets von Alan Mills. Wer sie liest, wird in einen Gedankenstrudel über das Leben und das Unsichtbare hineingesogen, in eine Trance, ein Paralleluniversum. Das macht Spaß. Und süchtig. Eine Bewusstseinserweiterung. Satz um Satz.
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„Alan Mills’ Tweets sind komisch, seltsam und von einer geheimnisvollen Schönheit.“
Fabian Thomas, The Daily Frown
„Manche seiner Gedichte klingen wie Geschichtenanfänge.“
Sarah Kugler, Potsdamer Neueste Nachrichten
Inhalt: Literarische Tweets
Gleich nach dem Aufstehen twittern, eine Stunde lang, mit den „inneren Tropen“ der Nacht im Nacken. Das ist die literarische Morgengymnastik von Alan Mills.
Der guatemaltekische Dichter, den El País zu einem der neuen spanischsprachigen Netzdichter zählt, wirft in 140 Zeichen alle Vorstellungen davon, wie das Schreiben heute auszusehen hat, über Bord. Es ist gleichzeitig linear und nicht-linear, es loopt, es springt, es zitiert, es zittert, es wittert den unsichtbaren Leser – oder es bleibt, klassisch, auf dem Boden der Tatsache, die das Internet ist.
Mills ist respektlos: Er verdreht das literarische Welterbe von Kafka bis Borges, von Joyce bis Wilde. Alan Mills’ Tweets sind Meta-Tweets: klug, gebildet und schnell, aber gleichzeitig voller Überraschungen, etwa voller wilder Tiere oder obszöner, obskurer Tanzmusik, dem Eletroperreo Playero. Wer noch nie Twitter las, weil er dachte, dass Tweets pieken, der wird von Alan Mills eines Besseren belehrt. Aphorismen voller Leben. Voller Theorie. Voller Literaturgeschichte und Geschichten.
Die Realität ereignet sich zweimal: erst als Kafka, dann als Kuscheltier-Kafka.
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Ich habe von (transgenetischen) Maismenschen geträumt, die auf silbernen Wegen marschieren.
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Meine Schiffe verbrennen nicht, weil sie aus Feuer sind.
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Mein Plan B ist genauso wie Plan A, bloß mit gerösteten Maiskolben.
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Ich bin nicht desorientiert: Meine Karte ist von einem anderen Planeten.
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So verrückt es auch scheinen mag, man hat ein Leben.
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Ich habe es geschafft, die Comédie humaine auf einen einzigen Tweet zu reduzieren. Hallo.
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Alle zusammen könnten wir einen Balzac bilden.
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Sagt mir der Raubkopien-Verkäufer: „Alter, hier haben wir sogar das, was noch gar nicht gefilmt worden ist.“ Das ist die richtige Einstellung, ihr Muttersöhnchen!
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Ich träume nicht mehr, ich besuche jetzt Träume von interessanten Leuten.
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Macht das Licht am Ende des Tunnels aus, es blendet.
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Ich bin kein Dichter mehr. Ich betrachte mich als Teil einer Cyborg-Technologie im Dienste der Poesie und der Fiktion.
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Entschuldigen Sie: In welchem Buch haben wir uns kennengelernt?